
Mal angenommen, Du wärst gut, so wie Du bist.
Was würde das für Dich bedeuten? Was würde das möglich machen?
Was bedeutet das überhaupt? Es gibt schließlich immer Dinge, die man verbessern kann. Man ist doch nie „fertig“.
Fertig im Sinne davon, dass es nichts mehr gibt, was man an sich für verbesserungswürdig hält, ist man wahrscheinlich nie. Zumindest habe ich keine Vorstellung von so einem Zustand. Trotzdem macht es einen Unterschied, wie man damit umgeht.
Dein Umgang mit Dir selbst.
Wie sieht Dein inneres Team aus? Gibt es in Dir eine Stimme, die Dich permanent kritisiert? So im Sinne von „Hey, das war aber wieder echt eine dumme Aktion. Du Depp.“ Oder klingt Deine innere Stimme eher so: „Dein letzter Blogpost war ganz gut. Was hältst Du davon, beim nächsten Mal noch ein bisschen besser zu recherchieren?“. Deine Kommunikation mit Dir (nicht nur im Sinne von hörbaren Selbstgesprächen😉) ist mindestens so wichtig, wie Deine Kommunikation mit anderen Menschen.
Selbstkritik oder Selbstfeedback? Innerer Kritiker oder innerer Beobachter? Unfreundlich und grob oder nett und wertschätzend?
Zu sich selbst sind viele Menschen deutlich unfreundlicher als zu ihren Mitmenschen. Warum eigentlich? Weil es keiner hört?
Die Gedanken sind frei. Jeder darf nett zu sich selbst sein. Niemand ist verpflichtet sich selbst kleiner zu machen. Was Du denkst, das bist Du.
Arroganz
Wer zu überzeugt von sich ist, den nimmt sein Umfeld schnell als arrogant und überheblich war. Was ich mit Selbstakzeptanz meine, ist, sich selbst zu akzeptieren, mit allen seinen größeren und kleineren Macken und daran zu glauben, dass man sich verbessern kann. Das ist etwas anderes als sich selbst für den Tollsten zu halten und alle Fehler und Unzulänglichkeiten zu ignorieren.
Suche nach Anerkennung
Wer sich selbst nicht gut findet, der sucht oft Bestätigung von außen und tut viele Dinge, die er nicht tun müsste, um anderen zu gefallen. Manche Menschen sind sich ihrer selbst so unsicher, dass sie ihr eigenes Handeln gar nicht einschätzen können. Wer sich selbst akzeptiert, der freut sich natürlich auch über Lob, ist davon aber nicht abhängig und kann die Dinge tun, die ihm wichtig sind und nicht (nur) seinem Umfeld.
Selbstkritik als „Super Power“
Es gibt meiner Erfahrung nach viele Menschen, die Selbstkritik als ihren wichtigsten Antreiber sehen, um sich zu verbessern und nicht in ihren Bemühungen nachzulassen. Im Prinzip ist das OK. So lange man es nicht übertreibt und sich zu sehr damit identifiziert. Man muss sich nicht klein machen, um weiter zu kommen. Ganz im Gegenteil. Man mutiert nicht zum Faultier, nur weil man sich nicht mehr selbst geißelt. Der Antrieb bleibt, auch wenn man aufhört mit sich unzufrieden zu sein.
Humor
Humor ist aus meiner Sicht eine wichtige Komponente der Selbstakzeptanz. Lachen bringt Leichtigkeit. Insbesondere, wenn man über sich selbst lachen kann. Eine ausführlichere Betrachtung zum Thema Humor findest Du hier.
Der Weg zu mehr Selbstakzeptanz
Es gibt einige Möglichkeiten, wie Du Deine Selbstakzeptanz verbessern kannst. Alleine oder mit Unterstützung. Der erste Schritt ist, herauszufinden, ob Du hier überhaupt ein Problem hast. Achte auf Deine Gedanken, wenn Dir etwas misslingt. Wie wichtig ist Dir Bestätigung von außen? Wie gut kannst Du Dein eigenes Handeln einschätzen? Wenn Du feststellst, dass Du hier Verbesserungsbedarf hast, ist der erste Schritt, sich zu freuen, dass es Dir aufgefallen ist und nicht gleich wieder mit Dir selbst unzufrieden zu sein. 😉
Meditation
Wie führt denn „rumsitzen und an nichts denken“ zu mehr Selbstakzeptanz? Meditation kann lehren, im Moment zu sein und zu akzeptieren, was gerade ist. Durch Stille und die Beschäftigung mit den eigenen Gedanken und Gefühlen lernt man sich selbst kennen und zu akzeptieren.
Meditation kann dazu führen, dass der innere Kritiker zum inneren Beobachter wird. Dieser ist ein deutlich besserer und wertschätzenderer Feedbackgeber, der Dich nicht klein macht, sondern wohlwollend unterstützt und darauf hinweist, wenn Du Dich selbst sabotierst.
Diese Methode ist auf den ersten Blick einfach umzusetzen. Dennoch ist der Weg für die meisten von uns wahrscheinlich ein bisschen länger und erfordert, dran zu bleiben.
Coaching
Es gibt ziemlich viele Dinge, die mir einfallen, die man im Coaching machen kann, um die Selbstakzeptanz zu stärken.
- Arbeit mit dem inneren Team
- „The Work“
- Walking Believe Change
- EMDR
Nur um ein paar Methoden zu nennen, die anwendbar sind. Es gibt noch viele weitere. Die Arbeit mit einem Coach kombiniert mit Meditation kann hier zu nachhaltigen Veränderungen führen. Das habe ich am eigenen Leib erfahren. Am eigenen Gehirn besser gesagt.
„The Work“ kann man zum Beispiel auch sehr gut alleine anwenden. Auf der oben verlinkten Seite gibt es eine Anleitung und Arbeitsblätter.
Du bist gut, so wie Du bist. Insbesondere, wenn Du meinen Blog liest. Danke dafür! 😉